Mit dem Traum von meinem eigenen Weinberg, dessen Trauben mir die hochwertigsten Rotweine kredenzen, startete ich 1996 meine Unternehmung. Voller Tatendrang fuhr ich mit dem Wohnwagen Richtung Italien, um dort nach einem geeigneten Objekt Ausschau zu halten. Dieses Vorhaben kristallisierte sich sehr schnell zu einer Suche nach der berühmten Nadel im Heuhaufen. Je mehr ich sah, desto mehr wusste ich, was ich nicht wollte. Am wenigsten einen Weinberg, dessen Hintergrund auf Industrie oder Massentourismus basiert.
Ich begann, meinen Suchradius deutlich zu erweitern. Ich tauschte den Wohnwagen gegen den Flieger, bereiste Länder, wechselte Kontinente. Doch intuitiv zog es mich immer wieder in die Nähe von Rom. Hier erhoffte ich insgeheim DAS zu finden, wonach ich mich schon so lange sehnte: Ein historisches Weingut mit Blick auf das Meer, eingebettet in friedvollster, unberührter Natur, mit Trauben, die das Potential haben, Wein-Geschichte zu schreiben.
Der entscheidende Tipp eines alten italienischen Professors, führte letztendlich zum Ziel. Als mir dieser einen Rotwein einschenkte, der wegen seines hohen Maßstabs an geologischen Voraussetzungen weltweit nur auf der Terra Nera „Insel“ angebaut werden kann, wusste ich beim ersten Tropfen: Ich bin angekommen! Angekommen – bei einem Geschmackserlebnis, nach dem ich über 5 Jahre akribisch gesucht hatte.
Ein weiterer Glücksmoment war, als ich Terra Nera das erste Mal sah. Wie sich mit jedem Meter diese hügeligen, teilweise dicht bewaldeten, eine Million Quadratmeter mehr und mehr vor meinen Augen ausbreiteten. Ich bekam tiefen Respekt vor der Aufgabe, die hier auf mich wartete.
Im Jahr 2001 erstand ich die ersten 48 ha Terra Nera Land, auf dessen Zentralhügel ein altes Bauernhaus thront. Mit viel Einfühlungsvermögen und Verständnis für die Anliegen der heimischen Bauern, aber auch durch sensibles Verhandlungsgeschick, habe ich im Laufe der Jahre die ganze Terra Nera „Insel“ von 100 ha erworben.
Dieses Geschenk, Terra Nera gefunden zu haben, empfinde ich als so kostbar, dass es für mich zu meinem Herzensprojekt auf Lebenszeit geworden ist.
– Christian Sprenger